Ostheimer Zeitung
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Die Rhön Nachrichten- und Heimatzeitung
im Biosphärenreservat Rhön
Impressum Dienstag, 17. Juni 2014 108. Jahrgang

 
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„Der Kroatensturm auf die Kirchenburg“
Reistipp der Ostheimer Zeitung: Urlaub im schönen Erzgebirge
Neu erschienen: Ostheimer Kochbuch mit Original-Rezepten
Gute Aussichten: Erfreuliche 100-Tage-Bilanz des Landhotels Thüringer Hof
Spendable Ostheimer Bürger: Waagglockenuhr wieder an ihrem Platz
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Reistipp der Ostheimer Zeitung: Urlaub im schönen Erzgebirge


Imposante Sprungschanzen prägen seit Jahrzehnten die Kulisse von Oberwiesenthal, der höchstgelegenen Stadt Deutschlands. Die 1939 eingeweihte linke Schanze galt lange als eine der modernsten Deutschlands. Von 1972 entstanden weitere große Schanzen, die bis heute als wichtige Trainings- und Wettkampfstätten dienen. (weitere Bilder)
 
Ostheim/Oberwiesenthal. Die Urlaubszeit steht an und es werden Prospekte gewälzt wohin man dieses Jahr fährt bzw. wohin man fliegt. Möglichst weit soll es sein und dazu noch möglichst billig. In Italien, auf den Balearen, in Griechenland da war man ja schon. Es gibt jedoch im eigenen Land noch Landstriche, die es durchaus wert sind, einen erholsamen Urlaub dort zu verbringen und sei es nur ein verlängertes Wochenende.
    Das Erzgebirge ist eine solche Gegend im Osten Deutschlands, dessen Name uns schon als Kind geläufig war, aber dort waren meist nur die Bürger der einstigen DDR, die bekanntlich Urlaub im eigenen Land verordnet bekamen.
    Die Ostheimer Zeitung war in dem landschaftlich reizvollem Gebirge mit seinen unzähligen Sehenwürdigkeiten auf „Erkundungstour“.
    Die dreistündige Anfahrt führt über die A 71 bis zum Erfurter Kreuz, danach über die dreispurig ausgebaute Autobahn A 4 vorbei an Weimar und Jena Richtung Chemnitz. Über die B 95 verläuft der Weg durch Annaberg-Buchholz hoch zumKurort Oberwiesenthal.
    Allmählich mehren sich Hügel und Berge und auf den kurvigen aber gut ausgebauten Straßen wird bewußt, dass man sich dem Erzgebige nähert. Dabei hält sich der Verkehr in Grenzen, sodaß man Wälder und Berge auf der Reise gut wahrnehmen kann.
    Oberwiesenthal bezeichnet sich selbst als höchste Stadt Deutschlands. Wobei der erste Eindruck nicht unbedingt auf eine Stadt hinweist. Der Ortskern ist nicht sehr groß, dafür sind aber viele Berghänge ringsum mit einer lockeren Bebauung versehen, bei denen Einzelgebäude und auch einige - einigermaßen geschmackvoll renovierte - Plattenbausiedlungen auf die ehemalige DDR-Siedlungspolitik hinweisen.
    Nicht sehr einfallsreich, aber zweckmäßig, ist der Baustil des „Panorama-Hotels“, ebenfalls über der Stadt gelegen, in dem wir ein verlängertes Wochenende verbrachten. Die Ausstattung des Hauses ist mit Schwimmbad, Wellnessbereich und großzügigen Gasträumen recht gut und bietet vor allem in der Wintersaison den Gästen viel Abwechslung so z. B. Live-Musik am Wochenende. Kompetentes, freundliches Personal macht den Aufenthalt angenehm und bringt fast eine familiäre Note in das riesige Hotel.
    Überhaupt lassen die Erzgebirgler den Gast fühlen, das er hier willkommen ist. Egal was man für ein Anliegen hat, geduldig und sehr freundlich geht man auf die Urlauber ein und versucht auch ausgefallene Wünsche zu erfüllen. Westliche Hektik hat sich hier noch nicht etablieren können. Dazu kommt der „goldige“ sächsische Dialekt, der hier intensiv gepflegt wird.
    Für Eisenbahnen scheinen die Sachsen ein Faible zu haben. Nach Oberwiesenthal dampft die Fichtelgebirgs-Bahn schmalspurig von Cranzahl auf einer 17,5 km langen Strecke bis zum 900 Meter hoch gelegenen Kurort Oberwiesenthal. Zahlreiche Haltestationen verlängern die Fahrzeit, der bis zu 25 km/h „schnellen“ Bimmelbahn. Daher sorgt ein mitfahrender Bistrowagen, das es den Reisenden an nichts fehlt.
    Für eine geplante Fahrradtour, die wir am 2. Tag unseres Aufenthaltes absolvierten, diente dieses kleine „Schnauferl“ als willkommene Rückreise-Erleichterung. Schließlich befindet man sich im Gebirge und Anstiege über 10 Prozent sind keine Seltenheit. Fahrradrouten gibt es hier allerorten und die Beschilderung ist recht gut. Dabei ist allerdings ein geländegängiges Mountainbike von Vorteil, denn die Fahrradwege sind nur zum kleinen Teil asphaltierte. Dabei sind aber selbst Bundesstraßen ziemlich gefahrlos befahrbar. Der Autoverkehr hält sich angenehmen Grenzen.
    Nur wenige Kilometer auseinander liegen die kleinen Orte an der Bahn- bzw. meist parallel verlaufenden Fahrradroute und dazu genügend Gaststätten, in denen sich der Radfahrer oder Wanderer stärken kann. Ziel der Radtour war der Ort Cranzahl, an dem die gleichnamige von viel Wald eingerahmte Talsperre liegt. Die zweistündige Radtour ist anspruchsvoll; sodaß man gerne die bequeme Rückfahrt mit dem Zug antritt und die reizvolle Landschaft genießen kann.
    Ein Besuch auf dem 1215 m hohen Fichtelberg ist natürlich ein „Muß“ wenn man schon in Oberwiesenthal zu Gast war. Verschiedene Wege führen auf das Plateau dieses zentralen Aussichtsberges. Sei es mit der ältesten Seil-Schwebebahn Deutschlands, dem Sesselift oder sportlich mit dem Rad und zu Fuß.
    Die Aussicht weit hinein ins Sachsenland und hinüber in die angrenzende Tschechei - ins Böhmerland - belohnt alle, die sich bis hierauf gewagt haben und rundet den Besuch in einer noch ursprünglichen gebliebenen ur-deutschen Landschaft ab.
    Als Nachsatz sei noch erwähnt, dass der Fichtelberg mit seinem Pendant, dem „kleinen Fichtelberg“ das bedeutendste Wintersportzentrum Sachsens bildet. Nicht nur Langläufer, auch Alpin-Skifahrer kommen hier auf ihre Kosten. Bis zu 130 Skitage im Jahr sind keine Seltenheit, dazu sind rund 80 Prozent der Skipisten beschneit. Zahlreiche Skilifte sorgen für staufreies Befahren der zahlreichen, gut gepflegten Pisten.